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Cats 1986

Katzen feierten eine rauschende Ballnacht

“Cats” in der Version des Max-von-Laue-Gymnasiums

Katzen im Publikum, Katzen auf der Bühne, Katzen überall. Katzen mit zungenbrecherischen Namen wie Bombalurina, Grizabella, Deuteronomy, Skimbleshanks. Andrew Lloyd Webbers “Cats” sind unterwegs, gekreuzt mit Walt Disney's stammbaumbewußten Aristocats und losgelassen von Schülern des Max-von-Laue-Gymnasiums, die unter der Leitung ihrer Lehrerin Doris Haß das erfolgsträchtige Webber-Musical ganz schön umgemodelt haben.

Zum Ausgangspunkt des kätzischen Treibens wird Dylan Thomas' verschlafenes Milkwood, eine Art walisisches spießbürgerliches Hintertupfingen mit überkandidelten älteren Damen, sensationslüsternen Zeitungsverkäufern, streitsüchtigen Ehefrauen und alkoholisierten Ehemännern. Aber man ahnt es bereits angesichts der plüschigen Katzenschwänze, die aus üppig gebauschten Röcken hervorlugten: es stimmt etwas nicht in Milkwood. Nicht nur, daß die hochgestochene Lady Sylvia Appleby (Vera Braunschädel) ihre süßen aristokratischen Kätzchen standesgemäß durch einen Butler bedienen läßt; Katzen dringen plötzlich überall in Milkwood ein, machen aus dem Spießerdorf wahrhaft über Nacht ihre Welt, mit einem zünftigen Katzenstraßenball. Simple Straßenkatzen und edel-snobistische Aristo-Katzen (allen voran Petra Meidt als Mombalurina) legen nun ohne Standesunterschiede eine heiße Pfote aufs Parkett.

Der Katzenball bietet die willkommene Gelegenheit, alle Stars aus “Cats” auftreten zu lassen in einer Art abwechslungsreicher Nummernrevue, gemischt aus Tanz-, Musik-, Ballett- und Schauspieleinlagen. Wie den alten, kranken Katzenstar Grizabella (Alexandra Frößler) mit dem schnulzig-schönen “Memory”. Prunkvoll-würdig kommt der Herrscher der Katzenwelt, der alte und natürlich entsprechend weise Deuteronomy (Hans-Jürgen Seil).

Damit es in der nicht nur melancholisch und weise zugeht, gibt's da auch die wenig hehren Typen wie Macavity (Carlos Enriquez-Schäfer), seines Zeichens Herr der kätzischen Unterwelt, der in einer fetzig-verworfenen Nummer die Ballszene betritt; wie den gerissen-weltmännischen Bustopher Johns (Marko Koenitz), mafios angehauchter Nachtclubbesitzer.

Viel Gefühl, ein bißchen Verruchtheit – da fehlt zur sicheren Erfolgsmischung eigentlich nur noch ein Schuß Komik. Den liefert der Zugkater Skimbleshanks (gespielt von dem augenscheinlich mit einer großen Fangemeinde versehenen Oliver Keil), der sich gleich Verstärkung mitgebracht hat in der Gestalt des ob seiner Kunststücke wohl am allermeisten erstaunten Zauberer Mistoffelees (Christoph Wieding).

Noch bunter wird die Ballmischung durch eingestreute Theater-im-Theater-Szenen, die Liebestragödie etwas, die der alternde Schauspieler Asparagus (Dirk Steiner) mit seiner Grizabella noch einmal aufwärmt, in einer witzig durch die Musik angedeuteten und unsanft von den gewalttätigen Growltingern gestörten Nacht in Venedig. Ein anderes Beispiel: sein Flirt als rauher Pirat Billy McAw mit der tanzbegabten Kellnerin Lily la Rose (Anna Mandrella).

Sicher, so perfekt wie bei Webers Millionenspektakel ging's im Max-von-Laue (glücklicherweise) nicht zu. Dafür aber ganz schön einfallsreich, von den selbstgemachten Kulissen (die Zuschauer saßen Mittendrin in Milkwood) und Kostümen bis zur musikalischen Mischung. Und bestimmt wurde hier engagierter getanzt, gesungen, musiziert (Hauptpart am Flügel: Markus Altenkamp und Julia Haß) als auf mancher Profibühne. Ein wirklich tierisches, Pardon: kätzisches Vergnügen, noch einmal mitzuerleben am 19. und 30. August sowie am 13. September, jeweils 19 Uhr, im Max-von-Laue-Gymnasium. Darüber hinaus sind weitere Aufführungstermine im September vorgesehen.

Lieselotte Sauer

Rollenbesetzung

People From Milkwood

Paperseller Oliver Keil
Ordinary Woman Katja Hoffend
Lady Sylvia Appleby Vera Braunschädel
Lady Sophia Sidebottom Michèle Löwenstein
Lady Abigail Smythe Sibylle Kupka
Mr. Kneebone Marco Koenitz
Porter Bill Marcus Hoffstadt
Porter George Hans-Jürgen Seil
Policeman Ingo Caspary
Butler James Carlos Enriquez-Schäfer
Landlord Hans-Peter Steiert

The Cats Company

Admetus Judith Bobbert
Amanda Katja Hoffend
Amy Anja Caspary
Asparaus, Growltiger, Mistoffelees,
Rum Tum Tugger
Dirk Steinert
Ballerina Melanie Schavoir
Belladonna Helena Haß
Bombalurina Petra Meidt
Bustopher Jones Marco Koenitz
Cassandra Susanne Wilm
Clarissa Sandra Müller
Deborah Mervi Tribuhl
Demeter Angela Kuhn
Diana Tanja Elsner
Electra Corana Bertsch
Eliza Heike Wittlich
Gloria Esther Schäfer
Grizabella, Griddlebone Alexandra Frößler
Jellilorum Stefanie Schunk
Jemina Simone Kaster
Jennyanydots Anja Schmalbach
Jessica Anja Dott
Lily la Rose Anne Mandrella
Lucy Cindy Specht
Macavity Carlos Enriquez-Schäfer
Miranda Gesa Hoffmann
Mistoffelees Christoph Wieding
Munkustrap Julia Haß
Old Deuteronomy Hans-Jürgen Seil
Pamela Manja Müller
Patricia Liane Patt
Plato Stefanie Kellermann
Rebecca Michaela Hiller
Rum Tum Tugger Marco Pooschen
Sillabub Kertsin Mölich
Skimbleshanks Oliver Keil
Stella Alexandra Seyda
Tantomile Sibylle Kupka
Victoria Michèle Löwenstein
Virginia Nicole Amann

Orchester

Piano Markus Altenkamp
Julia Haß
Hauke Brandes
Violine Annette Göttges
Peter Jansen
Andreas von Heinemann
Valerie Voell
Violoncello Barbara Klock
Querflöte Matthias Voell
Gitarre Dirk Steinert
Schlagzeug Dirk Steinert
Akkordeon Jan Münch
Vibraphon Julia Haß


Kulissen (v.a.): Harald Bender, Michèle Löwenstein, Angela Kuhn, Rolf Wendling, Tobias Höreth, Jürgen Balke

Plakatentwurf: Harald Bender, (Michèle Löwenstein)

Beleuchtung, Technik: Ramon Enriquez-Schäfer, Alexander Hilsbos, Volker Karbach, Hans-Peter Steiert

Künstlerische und Technische Hilfe: Helmut Haß

Textbearbeitung: David Smith

Choreographie: Melanie Schavoir, Liane Patt, Michaela Hiller, Anne Mandrella, Helmut Hoffman, Helena Haß, Katja Hoffend, Tanja Elsner, Heike Wittlich

Gesamtleitung: Doris Haß

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