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Das Produktionstagebuch von Dust

Mittwoch, 21.Januar 1998
Wir sind noch einmal den ersten Akt durchgegangen, dabei haben wir die neu geschriebenen Szenen besprochen und gegebenenfalls noch einmal zum Überarbeiten mit nach Hause genommen. Vor allem haben wir die Begräbnisszene des Großvaters besprochen. Die Reaktion der Reporterin ist äußerst wichtig, denn die Aussage des Stückes kommt hier zum tragen. Einige neue Ideen für die Kulissen wurden vorgelegt: wahrscheinlich wird ein großes Bühnenbild die Route 66 zeigen.

Mittwoch, 28.Januar 1998
Frau Haß hat uns ihre Vorschläge für den zweiten Akt vorgestellt, über die haben wir dann auch hauptsächlich gesprochen. Die ersten Entwürfe für das geplante Bühnenbild wurden aber auch gezeigt, wie auch selbstgeschriebene Szenen, die die Mitglieder tags zuvor abgegeben hatten. Die Camps der Okies werden im 2.Akt eine tragende Rolle spielen, deshalb wurde die Aufgabe vergeben, sich über dieses Thema Gedanken zu machen damit wir beim nächsten Treffen daran anknüpfen können.

Mittwoch, 4.Februar 1998
Das Hauptthema der heutigen Sitzung waren die Camps der Okies. Zwar benutzen wir John Steinbecks “Früchte des Zorns” als Vorlage, jedoch haben wir mit der Reporterin eine neue Figur hinzugefügt, mit der das Publikum das Geschehen miterlebt und mit der es sich identifizieren kann. Auf ihren Namen haben wir uns auch geeinigt: Dorothea Lange, der Name einer amerikanischen Fotografin, die berühmt für ihre Bilder ist, die sie während der Depression in den 30er Jahren machte. Ihre Fotografien zeigen das Elend der Menschen anhand von meist ungestellten Bildern. Die Schwierigkeit war nun, sie in das Geschehen zu integrieren, sie soll sich ja zu einer Fürkämpferin der Okies entwickeln. Dies ist uns, meiner Meinung nach, auch gelungen.

Mittwoch, 11.Februar 1998
Wir haben an das letzte Treffen nahtlos angeknüpft. Wir besprachen heute die Reaktionen der Campbewohner auf das Auftreten der Reporterin, die sich aber doch schon etwas an die dortigen Lebensbedingungen angepaßt hat, vor allem in ihrer Bekleidung. In den Camps übernimmt sie die Rolle einer helfenden Frau, sie gibt den Anstoß, das Essen mit hungernden Kindern zu teilen. Als “Hausaufgabe” soll ein mögliches Ende des Stückes entwickelt werden.

Mittwoch, 18.Februar 1998
Das Treffen stand unter dem Thema Musik. Unser Stück wird zwar kein Musical, jedoch spielt die Musik, wie auch die Toneffekte eine große Rolle. Wir wollen möglichst alle Medien einsetzen, um die szenischen Stimmungen zu erzeugen. Experimentell werden auch Chöre eingesetzt, die wie in Steinbecks Buch “Grapes of Wrath” die folgende Szene kommentieren und das Publikum auf das Geschehen einstimmen.

Mittwoch, 25.Februar 1998
Heute sind wir das Stück noch einmal durchgegangen, wobei uns aufgefallen ist, daß der Name der Reporterin, Lange, doch ein wenig seltsam klingt, wenn man ihn englisch ausspricht. Deshalb sind wir noch auf der Suche nach einer Reporterin, die genau wie Dorothea Lange die Mißstände der damaligen Zeit dokumentierte. Am Freitag sind die ersten Proben geplant, um einen Eindruck zu erhalten, wie das Ausgearbeitete auf der Bühne wirkt.

Freitag, 27.Februar 1998
Die ersten Proben! Es hat natürlich nicht alles funktioniert wie es sollte, einige Schauspieler konnten ihren Text nicht mehr, den sie vor den Weihnachtsferien auswendig konnten. Trotzdem ist es uns gelungen, die ersten drei Szenen des Stückes zu spielen – mit den Texten in der Hand. Das stieß nicht gerade auf die Begeisterung von Frau Haß, deshalb müssen die Texte bis nächsten Freitag beherrscht werden, erst dann kann man ernsthaft proben.

Freitag, 6.März 1998
Heute probten wir verstärkt die erste Szene. Erstmals spielten auch die jungen Sextaner mit, die in der Rolle der Kinder wichtig für die Aussage des Stückes sind und die miserablen Zustände in den Städten und den Lagern der Okies zeigen. Es standen aber auch Gesangsproben auf dem Programm, die sehr lustig aber auch sehr erfolgreich waren, weil einige Mitglieder ihr musikalisches Können sehr gut unter Beweis stellten. Gegen Ende, spielten wir die Begrü&szligungsszene von Tom und Casy, die sich anch vier Jahren, in denen Tom im Gefängnis saß, nicht mehr gesehen haben.

Freitag, 13.März 1998
Wieder stand die Probe der ersten Szenen auf dem Programm. Man darf sich nicht vorstellen, daß zum jetzigen Zeitpunkt schon grandiose Schauspielerische Leistungen erbracht wurden. Es geht immer noch darum einen Eindruck zu gewinnen wie die Szenen auf das Publikum wirken. Wir haben z.B. festgestellt, daß wir noch viel mehr junge Schauspieler für die Anfangsszene benötigen.

Freitag, 20.März 1998
Heute war eine Intensivprobe, um die Begrüßungsszene von Tom und Casy und das anschließende Zusammentreffen mit Muley geprobt. Intensivproben bedeutet, daß man mit nur wenigen Schauspielern bestimmte Szenen probt. Wie man sich vorstellen kann, ist eine Probe mit nur wenigen Schauspielern effektiver als mit vielen, die doch ein gewisser Störfaktor sind. Mir persönlich gefällt es auch besser mit vielen Leuten zu proben, das doch entschieden lustiger ist. Aber um ein Stück in angemessener Zeit fertig zu bekommen sind Intensivproben unerläßlich.

Freitag, 27.März 1998
Da der Hauptdartseller, der Tom spielt, ein Praktikum in Frankreich macht, konnten wir heute nicht in vollem Umfang proben. Es reichte aber für die Anfangsszene, wobei der Hauptaugenmerk nicht auf die Massenszene in Chicago gerichtet wurde, sondern auf die Szene, wo die Reporterin ihren Vorgesetzten umschwärmt, um die Story über Bonnie und Clyde zu bekommen. Wie in den beiden vorangegangenen Proben stand auch die Musik auf dem Programm, die sich an die 30er Jahre anlehnt, mit Namen wie Woody Guthrie oder Big Bill Broonzy. In den Osterferien sind keine Proben.

Mittwoch, 29.April 1998
Heute waren die ersten Proben nach den Osterferien vorgesehen. Wir wollten die Szenen von Tom, Muley und Casy proben. Zuerst beschäftigten wir uns aber mit der weiteren Erarbeitung des Stückes. In einer kleineren Gruppe, wir waren heute zu fünft, kann man meist viel effektiver arbeiten. Obwohl man natürlich eine kleinere Ideenvielfalt hat, das sagt aber natürlich nichts über die Qualität der Ideen aus.

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